Die exakten Maße der Steuerungsinstrumente in der Liegeboxe sind abhängig von Größe und Gewicht der Kühe.
Form der Boxenbügel – genauer hinschauen lohnt sich
Zu jeder Liegebox gehören verschiedene Komponenten, die bestmöglich aufeinander abgestimmt sein müssen: die reine Liegefläche, der Nackenriegel, die Bugschwelle, der Boxentrennbügel und die Boxenhinterkante. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Boxenbügeln, aus denen der Tierhalter wählen kann. Die Boxenbügelform hat entscheidenden Einfluss auf den Boxenkomfort und erfüllt mehrere Funktionen:
1. Bestimmt die seitliche Begrenzung der Liegefläche,
2. gibt die Liegeposition der Kuh vor – gerade oder eher diagonal;
3. verbietet oder erlaubt den seitlichen Schwungraum;
4. bestimmt die Höhe des Nackenriegels
Nach Dairyland Initiative, Wisconsin, USA
Der wichtigste Teil des Boxenbügels ist der untere Bogen. Hier muss mind. ein Freiraum von 12-15 cm zwischen unterer Kante des Bügels und der oberen Kante des Bugrohres sein. Damit wird ein Einklemmen der Vorderbeine unter dem Boxenbügel vermieden. Der untere Bügel muss aber auch hoch genug sein, denn bei zu niedrigem Bügel können die Kühe die Vorderfüße darüber stellen – was dazu führt, dass sie sich im Boxenbügel einklemmen können. Hohe Bügel können außerdem den seitlichen Schwungraum in die Nachbarboxe verhindern, solange sie nicht so hoch sind, dass die Kuh unterhalb Schwung holen kann. Auch wenn die Liegeboxe genügend Schwungraum nach vorne bietet, ist es von Vorteil, wenn die Kuh auch den seitlichen Schwungraum nutzen kann. Bei Doppelboxen kommt es immer wieder vor, dass die Kuh in der gegenüberliegenden Boxe den Schwungraum einschränkt (Individualdistanz) und darum der seitliche Raum benötigt wird. Die Höhe des unteren Bügels sollte zwischen 25 – 30 cm über der Boxenoberfläche sein. Der Bügel sollte gerade sein und nicht schräg abfallen, da diese Bügelform die Kuh zum diagonalen Liegen einlädt. Generell neigen Boxenbügel, die den seitlichen Schwungraum anbieten dazu, dass die Kuh eher schräg liegt mit der Folge, dass Kuh und Liegeboxe schmutziger sind und vermehrt Verletzungen festzustellen sind.
Für eine gerade Liegeposition der Kuh sollte der Winkel nach oben bei 50 – 55 cm hinter der Bugschwelle beginnen. Dann ist der Bügel keine Beeinträchtigung mehr für Rücken und Beckenknochen der liegenden Kuh. Da die Bugschwelle von 172 – 182 cm von der hinteren Boxenkante entfernt ist und die Stalllänge variiert sind unterschiedliche Boxenbügelgrößen erforderlich. Entscheidend ist die Form und die Maße des unteren Bügelbogens, denn er bestimmt die seitliche Begrenzung der Liegefläche, verhindert seitliches Liegen und ermöglicht den seitlichen Schwungraum. Der Abstand zwischen oberem und unterem Boxenbügel ermöglicht der Kuh beim Verlassen der Box den Kopf links oder rechts durchzuschwenken. Außerdem bestimmt der offene Durchmesser die Höhe des Nackenriegels. Der Nackenriegel bestimmt die Standposition der Kuh in der Liegeboxe und er ist immer im Weg, wenn die Kuh beim Aufstehprozess nach vorne tritt. Bei korrekten Maßen steht die Kuh auf, stößt leicht an und tritt dann zurück – solange es keine anderen Beeinträchtigungen des Bewegungsablaufs beim Aufstehen gibt. Nach Dairyland Initiative, Wisconsin, USA