Hessens beste Milcherzeuger ausgezeichnet: „Kallspreis für hessische Milcherzeugerbetriebe 2022“ geht erneut in den Landkreis Waldeck Frankenberg
Der Familienbetrieb Bürger-Grebe aus Korbach-Helmscheid aus dem Landkreis Waldeck-Frankenberg ist der Gewinner des „Kallspreis für hessische Milcherzeuger 2022“, mit dem die Landesvereinigung für Milch und Milcherzeugnisse Hessen e.V. bereits zum neunten Mal herausragende Milcherzeuger in Hessen auszeichnet. Die feierliche Ehrung der drei bestplatzierten Betriebe fand heute auf dem Siegerbetrieb in Helmscheid statt.
Der Betrieb der Bürger-Grebe GbR liegt nördlich der Kreisstadt Korbach im Waldecker Bergland. Reinhard und Ehefrau Christine sowie Tochter Christina bewirtschaften den Hof mit 400 Milchkühen und 380 Jungtieren. Unterstützt wird die Familie von fünf Mitarbeitern in Vollzeit, zwei Teilzeitkräften und Auszubildenden in der Landwirtschaft, die regelmäßig auf dem ausgebildet werden. Die Stallungen sind auf dem neuesten Stand und lassen hinsichtlich einer tiergerechten Milchviehhaltung kaum Wünsche offen. Neben der Milchproduktion spielt auch die Energieerzeugung eine wichtige Rolle. Die Jury bescheinigt Familie Bürger-Grebe viel Sachverstand und Leidenschaft für die Milchproduktion, unternehmerische Kompetenz sowie eine sehr nachhaltige Milcherzeugung und hat sie daher als Siegerbetrieb für den „Kallspreis für hessische Milcherzeugerbetriebe 2022“ ausgewählt.
„Es ist wichtig, dass vorbildliche Betriebe in der Öffentlichkeit vorgestellt werden, damit die Bevölkerung Einblicke in die modernen Produktionsmethoden bekommt“, so Karsten Schmal, Vorsitzender der Landesvereinigung Milch Hessen im Vorfeld der Preisverleihung. Alle heute ausgezeichneten Betriebe demonstrierten, dass es mit selbsterzeugtem, qualitativ hochwertigem Futter gelingt, nachhaltig und in hervorragender Qualität Milch zu produzieren. Neben der Statue „Kallspreis für hessische Milcherzeugerbetriebe“ erhielt die Familie Bürger-Grebe aus der Hand von Milchkönigin Anne I. und dem Vorsitzenden Schmal außerdem das Hofschild „Wir sind ausgezeichnet“
sowie einen Reisekostenzuschuss für die Studienreise nach Sachsen/Thüringen im Oktober, die vom Innovationsteam Milch Hessen speziell für hessische Milcherzeuger angeboten wird.
Den zweiten Platz erreichte Familie Althoff aus Fritzlar-Züschen im Schwalm-Eder-Kreis. Hier wirtschaftet Thorsten Althoff, unterstützt von Ehefrau Silke, den Altenteilern und den beiden Söhnen, sofern es deren Ausbildung zulässt. Alle kümmern sich erfolgreich um das Wohlergehen der 140 Milchkühe. Auch der Betrieb Althoff bietet seit vielen Jahren jährlich einem Auszubildenden die Chance, den vielfältigen Beruf des Landwirts zu erlernen. Dass die Familie ein Händchen für Tiere hat und das „Handwerk“ der erfolgreichen Milchproduktion versteht, wird anhand der Leistungsdaten deutlich. Auch im Hause Althoff darf man sich über einen Reisekostenzuschuss zur Studienreise im Herbst und an einem neuen Hofschild erfreuen!
Der dritte Platz wurde an Familie Möcklinghoff aus Hofgeismar im Landkreis Kassel verliehen. Eine Besonderheit des Milchviehbetriebes mit 130 Milchkühen mit mehreren Standbeinen, u.a. die Energieerzeugung mit Wärmekonzept, ist, dass der junge Betriebsleiter voll auf die Technisierung setzt, denn die Kühe werden automatisch gemolken und gefüttert. Der Betrieb vermarktet pasteurisierte Milch über Milchautomaten und bietet bereits seit über 50 Jahren „Ferien auf dem Bauernhof“ an. Familie Möcklinghoff kann sich auf das Hofschild und attraktive Sachpreise, die das Management der Milchviehherde und der Nachzucht erleichtern, freuen.
Alle Siegerbetriebe sind Partner der Hessischen Milch- und Käsestraße, denn sie wollen auf die Milcherzeugung von heute aufmerksam machen, bei der das Wohl der Tiere an erster Stelle steht und die nichts mehr mit der romantisch verklärten Landwirtschaft unserer Großväter zu tun hat. Und genau aus diesem Grund haben sich auch alle bewusst um den Preis beworben: „Heute kommt es darauf an, die gelebte Nachhaltigkeit in den Betrieben an die Öffentlichkeit zu bringen und zu erläutern, dass Tierwohl selbstverständlich ist, aber eine wirtschaftliche Produktion, von der die Familie leben kann, hart erarbeitet werden muss“, so Schmal.
Die Preisträger zeigen die unterschiedlichen Stärken hessischer Betriebe auf und es wird deutlich, dass allein die Betriebsgröße nicht das entscheidende Kriterium ist. Alle haben ein individuelles Erfolgsrezept und doch eines gemeinsam: sie sind erfolgreich, weil die Arbeit mit den Tieren an 365 Tagen im Jahr von der ganzen Familie getragen wird und alle mit voller Motivation und Leidenschaft zu Werke gehen.
In der heutigen Gesellschaft stehen die Herkunft und der Herstellungsprozess bei Lebensmitteln immer mehr im Mittelpunkt des Interesses. Verbraucher und Handel sollen und wollen wissen, unter welchen Bedingungen Lebensmittel erzeugt werden. Auch die Erzeugung von Rohmilch wird immer mehr hinterfragt. Darum hat die Landesvereinigung Milch/Innovationsteam Milch bereits 2009 den ‚Kallspreis für hessische Milcherzeuger‘, der ein Unternehmerpreis für die nachhaltige Milchproduktion ist, ins Leben gerufen und so eine Plattform geschaffen, die Verbrauchern und Öffentlichkeit einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht und transparent die moderne Milchproduktion zeigt.
Der hessische Milcherzeuger-Preis wird alle zwei Jahre verliehen, so dass 2024 ein neuer Preisträger ausgezeichnet wird. Nähere Informationen erhalten Sie beim Innovationsteam Milch der Landesvereinigung Milch Hessen: www.milchhessen.de.
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