„Weidemilch“
bezeichnet Milch von Kühen, die während der Vegetationsperiode Weidegang
haben. Im Gegensatz zum geschützten Begriff „Heumilch (g.t.S)“ ist die
Bezeichnung „Weidemilch“ nicht rechtsverbindlich geregelt. Da es keine einheitlichen Regelungen gibt, ist es für
Verbraucher häufig nicht ersichtlich, wie viele Tage im Jahr die Kühe
auf die Weide können und wie lange die Weidedauer pro Tag ist. Manche
Hersteller machen dazu auf ihrer Verpackung Angaben, bei anderen gibt es
keine Informationen. Weiterhin bleibt oftmals unklar, woraus die
zusätzliche Fütterung sowohl im Sommer als auch im Winter besteht und ob
es Vorgaben für die Tierhaltung im Winter gibt. Einige, aber nicht alle
Anbieter, verzichten auf gentechnisch veränderte Futtermittel (siehe http://www.lebensmittelklarheit.de/forum/weidemilch-und-heumilch). Eine
Orientierung könnte in diesem Zusammenhang das neue Gütesiegel „Pro
Weideland – Deutsche Weidecharta“ (www.proweideland.de) bieten. Milch,
die mit diesem neuen Label gekennzeichnet ist, muss z.B. folgende
Kriterien erfüllen: Die Kühe weiden mindestens an 120 Tagen im Jahr für
jeweils mind. sechs Stunden. Zudem ist eine ganzjährige
Bewegungsfreiheit zu gewährleisten, es muss den Tieren ausschließlich
gentechnikfreies Futter zur Verfügung stehen und die Flächengröße an
Dauergrünland pro Kuh ist festgeschrieben (2000 Quadratmeter insgesamt, davon 1000 Quadratmeter in der Hofnähe).
Was den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in der Milch
betrifft, so ist es richtig, dass dieser bei einer raufutter- und
grünlandbasierten Fütterung steigt. Allerdings ist hier zu
berücksichtigen, dass der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Milch
verglichen mit anderen Lebensmitteln niedrig ist. Ein geringfügig
höherer Gehalt in Milch spielt daher keine große Rolle für die
Gesamtzufuhr an Omega-3-Fettsäuren. Wer diese verbessern möchte, sollte
zu Lebensmitteln greifen, die einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren
aufweisen, z.B. fettreiche Fischarten (Hering, Makrele, Lachs) oder
Rapsöl.
Weidemilch